Peer-reviewte wissenschaftliche Literatur ist nach wie vor eine wichtige, aber oft nicht ausreichend genutzte Ressource zur Unterstützung der Entscheidungsfindung in jeder Phase des Entwicklungsprozesses.

Während interne Daten und Praxisdaten von entscheidender Bedeutung sind, erfüllt die Literatur eine andere, ebenso wichtige Rolle. Sie liefert externe Validierung, kontextbezogene Benchmarks und klinische Präzedenzfälle, die insbesondere für Teams, die zeitkritische Entscheidungen in präklinischen, klinischen und regulatorischen Funktionen treffen, von entscheidender Bedeutung sind.

Laut einer kürzlich durchgeführten Branchenumfrage betrachten 39 % der F&E-Manager die Verbesserung der F&E-Produktivität als oberste Priorität. Darüber hinaus sind 56 % der Meinung, dass ein Überdenken der gesamten Portfoliostrategie für die Maximierung des Return-on-Investment (ROI) unerlässlich ist.

In den letzten Jahrzehnten haben sich die pharmazeutischen Entwicklungen grundlegend verändert und exponentiell beschleunigt. Durchbrüche wie Checkpoint-Inhibitoren, CAR-T-Therapien und eine neue Generation von Antikörper-Wirkstoff-Konjugaten (ADCs) haben sowohl die wissenschaftlichen Möglichkeiten als auch die kommerziellen Erwartungen neu definiert. In einer Zeit, in der sich die wissenschaftlichen Entdeckungen beschleunigen, ist es keine Option auf dem Laufenden zu bleiben sondern ein Muss.

Gleichzeitig macht es die sich abzeichnende Patentklippe, die von 30 % der Unternehmen als großes Problem genannt wird, noch dringlicher, neue Moleküle, Mechanismen und Möglichkeiten zu finden und zu priorisieren, bevor die Marktexklusivität erodiert.

In diesem Artikel wird untersucht, wie verschiedene Funktionen in Pharma- und Biotechnologieunternehmen wissenschaftliche Zeitschriften nutzen, um fachspezifische Herausforderungen zu lösen, die Entscheidungsfindung zu verbessern und ihre Arbeit mit der breiteren wissenschaftlichen Gemeinschaft abzustimmen.

Verschiedene Funktionen und ihre Nutzung von Peer-Review-Forschung

Peer-reviewte wissenschaftliche Literatur unterstützt eine fundierte Entscheidungsfindung in Teams, die an der Arzneimittelentwicklung und der kommerziellen Nutzung beteiligt sind. Ob es um die Entwicklung einer Pipeline-Strategie, die Einbindung der klinischen Gemeinschaft oder die Verwaltung operativer Zeitpläne geht – die richtigen Informationen zum richtigen Zeitpunkt können den Verlauf eines Programms beeinflussen.

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Strategie und Biowissenschaften: Neue wissenschaftliche Erkenntnisse in eine strategische Ausrichtung umwandeln

Wissenschaftliche Entscheidungen, die in einem frühen Stadium getroffen werden, haben langfristige Auswirkungen. Für Führungskräfte, die für die Bewertung neuer Mechanismen und die Festlegung der Richtung verantwortlich sind, ist eine ständige Vertiefung der Literatur erforderlich, um mit den sich ändernden Erkenntnissen, den sich abzeichnenden Zielen und den Aktivitäten der Wettbewerber Schritt zu halten. Dabei reichen Zusammenfassungen oder Daten aus Sekundärquellen allein nicht aus – Originalforschung dient als Grundlage für das Handeln.

Wissenschaftliche Fachzeitschriften sind ein wichtiger Kompass. Sie ermöglichen es Forschenden und Führungskräften, sich abzeichnende Entwicklungen (z. B. CD47, STING oder KRAS G12D) durch Überprüfungen grundlegender Arbeiten und konkurrierender Erkenntnisse zu validieren. Artikel in Cancer von Wiley oder in Oncology von Taylor & Francis können beispielsweise einem leitenden Wissenschaftler bzw. einer leitenden Wissenschaftlerin dabei helfen, festzustellen, ob ein neuer Immun-Checkpoint-Mechanismus ausreichend translationale Unterstützung hat, um Investitionen in präklinische Modelle zu rechtfertigen.

Diese Literatur dient nicht nur als Referenz, sondern auch als Strategie. Durch den Abgleich früher Forschungsarbeiten mit zuverlässigen, peer-reviewten Daten sind führende Wissenschaftler:innen besser in der Lage, Prioritäten zu setzen, Modellsysteme zu entwerfen und deren Grundlage in regulatorischen oder Investitionskontexten zu verteidigen. Der Zugang zu aktueller, hochwertiger Forschung ist eine direkte Triebkraft für eine zukunftsorientierte, wissenschaftsorientierte Führung.

Medizinische Angelegenheiten: Aufbau wissenschaftlicher Glaubwürdigkeit

Für medizinische Teams ist Genauigkeit entscheidend für die Glaubwürdigkeit. Angesichts der ständigen Weiterentwicklung der klinischen Daten und der Änderungen der Pflegestandards ist die Literatur nach wie vor die zuverlässigste Quelle, um interne Informationen mit externen Erwartungen in Einklang zu bringen. Ob zur Unterstützung der Arbeit von Medical Science Liaisons (MSL), des wissenschaftlichen Austauschs oder von Publikationsstrategien – der rechtzeitige Zugang zu maßgeblichen Forschungsergebnissen ist von entscheidender Bedeutung.

Dies bedeutet oft, dass man sich Einblicke in Fachzeitschriften verschaffen muss, um firmeneigene Daten in den Kontext breiterer Pflegestandards zu stellen. Bei der Einführung einer neuen Immuntherapie für das hepatozelluläre Karzinom (HCC) vergleicht eine leitende Person der Abteilung für medizinische Angelegenheiten beispielsweise die Ergebnisse interner Forschungsarbeiten mit kürzlich veröffentlichten Studien zu konkurrierenden Checkpoint-Inhibitoren, um sicherzustellen, dass die Botschaften korrekt und wissenschaftlich vertretbar sind.

Die Literatur unterstützt auch die Entwicklung von Präsentationen, Inhalten für Symposien und Q&A-Dokumenten, insbesondere wenn die internen Daten noch in der Entwicklung begriffen sind oder wenn mit Meinungsführer:innen gearbeitet wird, die mit der sich entwickelnden Wissenschaft sehr vertraut sind. Hier liegt der Wert wissenschaftlicher Zeitschriften darin, den Teams zu ermöglichen, die Sprache der klinischen Fachkräfte und Forschenden genau und sachkundig zu sprechen.

Forschung und Entwicklung (F&E): Brücken bauen zwischen Wissenschaft und Praxis

F&E-Führungskräfte stehen an der Schnittstelle zwischen Labor und klinischer Praxis. Ihre Aufgabe ist es, frühe Entdeckungen in praktikable Entwicklungsprogramme umzusetzen. Peer-reviewte Literatur bildet die Grundlage für eine fundierte Beurteilung und liefert den wissenschaftlichen Präzedenzfall und den externen Kontext, der für die Einhaltung der Vorschriften und die interne Unterstützung erforderlich ist.

Wissenschaftliche Fachzeitschriften sind ein wesentlicher Bestandteil dieses Prozesses. Beispielsweise kann eine projektleitende Fachkraft, die einen neuen IL-23-/IL-17-Inhibitor für Autoimmunkrankheiten evaluiert, aktuelle Studien in Clinical & Experimental Immunology konsultieren, um zu beurteilen, wie ähnliche Wirkstoffe in präklinischen oder frühen Studien Entzündungswege moduliert haben. Diese Literatur kann sowohl die Dosierungsstrategie als auch die Auswahl der Biomarker beeinflussen und sicherstellen, dass der Entwicklungsplan dem aktuellen wissenschaftlichen Kenntnisstand und den Erwartungen der Behörden entspricht.

Wenn später die Genehmigung für die Verabreichung eines neuen Arzneimittels an Menschen in klinischen Versuchen beantragt wird, kann die Bezugnahme auf veröffentlichte Sicherheits- und pharmakokinetische Daten strukturell verwandter Verbindungen die wissenschaftliche Begründung stärken und die Dosierungsentscheidungen unterstützen. In diesem Fall dient die von Fachleuten begutachtete Forschung sowohl als Validierungsinstrument als auch als Entwurf für die Entwicklung, so dass F&E-Führungskräfte das Risiko verringern und schnellere Fortschritte erzielen können.

Projektmanagement: Akribische Planung

Veröffentlichte Studiendaten sind ein entscheidender Bezugspunkt für die Projektplanung, denn sie geben Aufschluss über die Länge eines Einreichungszeitraums, häufige Ursachen für Verzögerungen und die Entwicklung von Forschungsdesigns in der Praxis. Für Projektmanager, die komplexe Zeitpläne verwalten, helfen diese Richtwerte, operative Risiken frühzeitig zu erkennen und Entscheidungen auf Präzedenzfälle statt auf Annahmen zu stützen.

An dieser Stelle erweist sich die Literatur als praktisches Hilfsmittel. Projektmanager können Verzögerungen bei der Einreichung und bei der Zulassung und andere operative Risiken vorhersehen, indem sie die Zeitpläne ähnlicher Phase-II-Studien prüfen, die oft in retrospektiven Analysen oder veröffentlichten Studienberichten detailliert aufgeführt sind. Diese datengestützten Benchmarks helfen den Teams, sich auf Zeitpläne zu konzentrieren, die auf Präzedenzfällen beruhen, anstatt auf möglicherweise zu optimistischen Annahmen.

Fachzeitschriften helfen den Projektmanagern auch bei der Risikokommunikation. Wenn beispielsweise eine in Clinical Trials veröffentlichte Studie zeigt, dass 30 % ähnlicher Programme bei einer bestimmten Tumorart von Patientenabbrüchen betroffen sind, können die Projektmanager dies proaktiv in den Planungsunterlagen angeben. Der Zugang zur Literatur hilft ihnen, Hindernisse zu antizipieren, Notfallpläne zu rechtfertigen und evidenzbasierte Zeitpläne sicherzustellen.

Geschäftsbereiche: Wissenschaft und Strategie in Einklang bringen

Unternehmensführungskräfte benötigen mehr als nur wissenschaftliches Verständnis; sie müssen auch wissen, welche wissenschaftlichen Studien eine Finanzierung erhalten sollten. Peer-reviewte Literatur bietet eine externe Kontrolle des internen Optimismus und hilft den Teams bei der Beurteilung, ob ein Mechanismus gesättigt ist, ob sich eine Indikation verschiebt und ob die Evidenz für einen möglichen Kandidaten einer kritischen Prüfung standhält. Es geht nicht um mehr Daten, sondern um die richtigen Daten zur richtigen Zeit, auf deren Grundlage fundierte Entscheidungen mit Zuversicht getroffen werden können.

So kann beispielsweise die Unternehmensführung, die Expansionsmöglichkeiten für eine seltene neurodegenerative Therapie prüft, in den jüngsten Studien in Alzheimer's & Dementia: The Journal of the Alzheimer's Association nachlesen, wie sich neue Biomarker auf die Gestaltung klinischer Studien und Markteintrittsstrategien auswirken. Diese Erkenntnisse können die Entscheidung für oder gegen ein Arzneimittel beeinflussen, Differenzierungsrisiken aufdecken oder die Produktpositionierung in strategischen Diskussionen mit internen Interessengruppen oder externen Partnern verbessern.

Darüber hinaus bieten Publikationen eine objektive Sichtweise, die keine Werbezwecke verfolgt und die die wissenschaftliche Glaubwürdigkeit bei Präsentationen für Investoren und bei strategischen Planungssitzungen unterstützt. Für Führungskräfte in der Wirtschaft geht es bei peer-reviewten Fachzeitschriften weniger um die Generierung von Evidenz als vielmehr darum, sie so auszurichten, dass Geschäftsentscheidungen das widerspiegeln, was die wissenschaftliche Gemeinschaft schätzt und erwartet.

Wissenschaft: Steuerung der Innovation auf Organisationsebene

Leitende Wissenschaftler:innen lenken den wissenschaftlichen Ansatz und die Ausrichtung des Unternehmens. Sie sind nicht nur für die Überwachung der laufenden Programme verantwortlich, sondern auch für die Vorbereitung des Unternehmens auf die Durchbrüche von morgen. Dazu müssen sie stets wissen, was in der Forschungslandschaft weltweit vor sich geht. Fachzeitschriften bieten diesen Einblick. 

Forschende nutzen die Literatur, um wissenschaftliche Wendepunkte zu erkennen, oft lange bevor es einen kommerziellen oder klinischen Konsens gibt – sei es die Verfolgung von Fortschritten in der Gentherapie für seltene Krankheiten in Human Gene Therapy oder die Verfolgung früher Innovationen in der neurodegenerativen Forschung in Annals of Neurology.

Die Literatur dient auch als Grundlage für Diskussionen über Kooperationen und interne Prioritätensetzung. Bei der Entscheidung über die Zuteilung von Ressourcen für CAR-NK- oder TIL-Therapien kann ein:e leitende:r Wissenschaftler:in die Anzahl und den Umfang an Publikationen, die klinischen Erfolgsraten und die Studienergebnisse berücksichtigen, um die strategisch beste Wahl zu treffen. In dieser Rolle ist der wissenschaftliche Inhalt nicht nur informativ, sondern auch grundlegend für die langfristige Innovationsplanung.

Eine Quellenart, viele Verwendungszwecke

Vom Labor bis zur Vorstandsetage nutzen wissenschaftliche Fachleute Zeitschriften für weit mehr als nur als Referenzmaterial. Die Literatur bietet Orientierung, Begründung, Benchmarking und Glaubwürdigkeit, zugeschnitten auf die besonderen Bedürfnisse der jeweiligen Rolle.

  • Für wissenschaftliche Strategen dient sie als Validierung.
  • Sie sorgt für eine Abstimmung bei medizinischen Angelegenheiten.
  • Sie hilft, Forschung und Entwicklung zu beschleunigen.
  • Für Projektmanager bietet sie eine Zukunftsvision.
  • Sie verschafft der Unternehmensleitung Klarheit.
  • Und sie hilft leitenden Wissenschaftler:innen, ihre Vision und Ziele zu entwickeln.

Unabhängig von der Rolle oder Funktion ist eines klar: Der Zugang zu wissenschaftlichen, peer-reviewten Fachzeitschriften ist nicht nur praktisch, sondern unerlässlich. Wenn die Inhalte auf die Entwicklungsschwerpunkte, Arbeitsabläufe und Zuständigkeiten eines Teams abgestimmt sind, erhöht sich die Wirkung erheblich.

Peer-reviewte Literatur hilft Teams in den Biowissenschaften bei der Validierung von Zielen, der Verfeinerung von Forschungsdesigns und der Unterstützung strategischer Entscheidungen im gesamten Entwicklungsprozess. Finden Sie heraus, wie führende Unternehmen der Pharma- und Biotechnologiebranche wissenschaftliche Forschung anwenden, und informieren Sie sich über unsere Zeitschriftenlösungen für diese Branche.