Die Sekundärforschung spielt eine entscheidende Rolle bei der Entdeckung und Entwicklung von Arzneimitteln und bietet einen kosteneffizienten und zeitsparenden Ansatz für wissenschaftliche Innovationen. Durch die Nutzung vorhandener Daten können Forschende ihre Hypothesen verfeinern, Wissenslücken erkennen und Redundanzen vermeiden, was den Weg zu bahnbrechenden Therapien beschleunigt und gleichzeitig Risiken und Kosten reduziert.

Für Forschende in der Pharmazie sowie für Fachkräfte im Bereich der Biotechnologie ist der Zugang zu verlässlichen Sekundärforschungsdaten, wie z. B. peer-reviewte Zeitschriften, klinische Studien, Marktberichte und regulatorische Dokumente, von entscheidender Bedeutung, wenn es darum geht, die Komplexität der Arzneimittelforschung und -entwicklung zu bewältigen. In diesem Blogartikel erörtern wir die Bedeutung der Sekundärforschung, ihre Anwendungen, die verwendeten Tools und die besten Praktiken zur Maximierung ihrer Wirkung in der Pharma- und Biotechnologiebranche.

Die Bedeutung der Sekundärforschung in der Arzneimittelforschung

Die Sekundärforschung bildet die Grundlage für eine fundierte Entscheidungsfindung im Prozess der Arzneimittelentdeckung. Einige Gründe hierfür:

1. Verbesserte Effizienz
Die Sekundärforschung ermöglicht es den Forschenden, bereits vorhandene Datensätze und Studien zu nutzen und so wertvolle Zeit zu sparen. Dadurch muss nicht mehr ganz von vorne angefangen werden, was die ersten Phasen der Arzneimittelentwicklung, wie die Identifizierung von Zielen und die präklinische Validierung, beschleunigt.

2. Kosten und Wirksamkeit
Die Durchführung von Primärforschung vom ersten Schritt an kann sehr ressourcenintensiv sein. Die Sekundärforschung trägt dazu bei, vorhandene Ressourcen zu nutzen, wodurch die Notwendigkeit teurer erster Experimente verringert und das finanzielle Risiko minimiert wird.

3. Identifizierung von Trends und Lücken
Anhand der Durchsicht der vorhandenen wissenschaftlichen Literatur können Forschende Lücken in der aktuellen Forschung, unerfüllte Bedürfnisse von Patient:innen und neue Trends erkennen. Diese Erkenntnisse können die Forschungsprioritäten bestimmen und dazu beitragen, die Entwicklungsstrategien auf die Marktnachfrage abzustimmen.

4. Regulatorische Vorbereitung
Die Einhaltung von Vorschriften ist ein entscheidendes Element bei der Markteinführung neuer Behandlungen und Therapien. Sekundärforschung bietet Zugang zu Fallstudien, Richtlinien und Zulassungsentscheidungen. Dieses Wissen ermöglicht es den Teams, regulatorische Herausforderungen zu antizipieren und solide Einreichungsstrategien vorzubereiten.

Arten von Sekundärdaten

Mehrere Kategorien von Sekundärdaten sind für die Entdeckung und Entwicklung von Arzneimitteln wichtig:

1. Von Fachleuten geprüfte Fachzeitschriften
Der Zugang zu vollständigen Volltextartikeln ist für die Durchführung eingehender Analysen und die Erweiterung des Wissens unerlässlich. Diese Zeitschriftenartikel enthalten oft detaillierte Methoden, statistische Analysen und gut dokumentierte Schlussfolgerungen, die für die Bewertung der Zuverlässigkeit, Gültigkeit und Reproduzierbarkeit einer Studie entscheidend sind. Ohne vollständigen Zugang entgehen den Forschenden möglicherweise wichtige Nuancen in der Methodik oder wichtige Daten, die die Ergebnisse der Studie beeinflussen. Darüber hinaus enthalten Volltextartikel oft wertvolle Diskussionen und Verweise, die dazu beitragen, die Forschung in einen breiteren wissenschaftlichen Kontext einzuordnen, was sie für die wissenschaftliche, akademische und berufliche Arbeit unverzichtbar macht.

2. Daten aus klinischen Studien
Sowohl abgeschlossene als auch laufende klinische Studien liefern wertvolle Erkenntnisse über die Wirksamkeit, die Sicherheit und den potenziellen Nutzen von Arzneimitteln. Datenbanken wie ClinicalTrials.gov sind wichtige Quellen für diesen Zweck.

3. Regulatorische Dokumente
Richtlinien, Zulassungskriterien für die Einreichung und fallspezifische Studien von Aufsichtsbehörden wie der EMA, FDA und PMDA tragen dazu bei, die Strategien zur Einhaltung der Vorschriften zu straffen und unnötige Experimente zu vermeiden.

4. Marktberichte und Wettbewerbsanalysen
Markt- und Wettbewerbsanalysen verschaffen Unternehmen einen strategischen Vorteil, indem sie ein tieferes Verständnis der Wettbewerbslandschaft vermitteln. Diese Analysen heben aufkommende Markttrends hervor, geben Einblick in die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten der Wettbewerber und zeigen sowohl Fehlschläge als auch Erfolge in ähnlichen Bereichen der Arzneimittelentwicklung auf. Diese Informationen ermöglichen es Unternehmen, datengestützte Entscheidungen zu treffen, die ihre eigenen Arzneimittelentwicklungsprozesse optimieren und ihre Erfolgschancen auf dem Markt erhöhen können.

Darüber hinaus ermöglichen Marktberichte und Wettbewerbskenntnisse den Unternehmen, potenzielle Partnerschaften oder Kooperationen mit anderen Unternehmen der Branche zu identifizieren. Das Verständnis der Stärken und Schwächen ihrer Wettbewerber hilft den Unternehmen, Möglichkeiten der Zusammenarbeit zu erkennen, von denen beide Seiten profitieren können.

Darüber hinaus kann die regelmäßige Beobachtung von Markttrends und Aktivitäten anderer Marktteilnehmer den Unternehmen helfen, der Konkurrenz einen Schritt voraus zu sein und ihre Strategien bei Bedarf proaktiv anzupassen. Die pharmazeutische Landschaft ist ständig im Wandel. Um in dieser schnelllebigen Welt wettbewerbsfähig zu bleiben, ist der Zugang zu aktuellen und genauen Marktkenntnissen daher entscheidend.

5. Point-of-Care-Lösungen
Tools, die Informationen über Arzneimittelinteraktionen liefern, helfen Gesundheitsanbietern bei der Bewertung potenzieller Interaktionen, um eine sicherere Patientenversorgung sicherzustellen. Mit Unterstützung für Marken- und Generika-Arzneimitteln, unbegrenzten Substanzkontrollen und Schweregradklassifizierungen bieten diese Tools schnelle und detaillierte Einblicke. Sie lassen sich nahtlos in Arbeitsabläufe integrieren und tragen dazu bei, unerwünschte Arzneimittelnebenwirkungen zu verringern und die Behandlungsergebnisse zu verbessern.

Point-of-Care-Tools sind für Forschende in der Pharma- und Biotechnologiebranche von unschätzbarem Wert. Sie bieten evidenzbasierte, peer-reviewte klinische Zusammenfassungen, die einen direkten Zugang zu zuverlässigen Daten für die Entscheidungsfindung und Forschung ermöglichen. Durch die Konsolidierung der medizinischen Literatur in prägnanten, leicht zu navigierenden Formaten halten sie die Forschenden über Entwicklungen, Behandlungsrichtlinien und Trends auf dem Laufenden. Regelmäßige Aktualisierungen stellen den Zugang zu aktuellen Informationen sicher und ermöglichen genaue und aussagekräftige Analysen.

Bewährte Verfahren für eine effektive Sekundärforschung

Um das Potenzial der Sekundärforschung zu maximieren, ist es wichtig, dass die Forschenden systematisch und strategisch vorgehen. Hier sind einige bewährte Verfahren:

1. Definieren Sie klare Forschungsziele
Definieren Sie Ihre primären Ziele und formulieren Sie sorgfältig die Forschungsfragen, die Ihre Studie leiten werden. Eine klare Definition Ihrer Ziele hilft, einen detaillierten Plan für Ihre Forschung zu erstellen und sich auf die richtigen Dinge zu konzentrieren. So können Sie gezielt vorgehen und der Erhebung der relevantesten und nützlichsten Daten Vorrang einräumen, wodurch Ihre Ergebnisse letztlich aussagekräftiger und umsetzbarer werden.

2. Machen Sie den Zugang zum Volltext zu einer Priorität
Abstracts allein bieten oft nicht die Tiefe und die umfassenden Informationen, die für eine kritische Analyse erforderlich sind, da sie in der Regel nur den Zweck, die Methoden und die Ergebnisse der Forschung zusammenfassen. Für eine gründliche und genaue Bewertung von Untersuchungskonzepten, -methoden und -ergebnissen ist der Zugriff auf den Volltext der Studie unerlässlich. Die Anmeldung bei zuverlässigen Datenbanken oder Plattformen, die einen Volltextzugang bieten, stellt nicht nur ein tieferes Verständnis der Forschung sicher, sondern ermöglicht auch eine genauere Bewertung der Gültigkeit, der Relevanz und potenzieller Anwendungen. Ohne Zugriff auf den Volltext können wichtige Nuancen und Zusammenhänge übersehen werden, was zu unvollständigen oder falschen Schlussfolgerungen führt.

3. Verwenden Sie Tools zur Verwaltung von Zitationen
Moderne Rechercheplattformen wie EBSCOhost und EBSCO Discovery Service verfügen über integrierte Tools zur Verwaltung von Zitationen, die direkt in ihre Nutzeroberfläche integriert sind. Mit diesen Tools können Nutzer:innen mühelos Zitationen in verschiedenen Formaten, wie beispielsweise APA, MLA und Chicago, erstellen, organisieren und exportieren, um genaue Referenzen zu erhalten und wertvolle Zeit zu sparen. Die Integration unterstützt auch den Export von Zitationen in gängige Verwaltungssoftware wie Zotero, EndNote und RefWorks, was die Arbeitsabläufe für Forschende vereinfacht. Durch die Integration dieser Funktionen in ihre Plattformen ermöglicht EBSCO den Nutzer:innen, schnell und einfach korrekte Zitationsmethoden zu verfolgen, wodurch mehr Zeit für Analyse und Forschung zur Verfügung steht.

4. Überprüfen Sie die Methodik sorgfältig
Bevor Sie eine Studie in Ihre Literaturübersicht aufnehmen, ist es wichtig, die Methodik und mögliche Verzerrungen (Bias) sorgfältig zu bewerten. Berücksichtigen Sie dabei Faktoren wie Stichprobengröße, Untersuchungskonzept und Datenerhebungsmethoden, um die Zuverlässigkeit der Ergebnisse der Studie zu ermitteln. Suchen Sie nach Interessenkonflikten oder Finanzierungsquellen, die die Ergebnisse beeinflusst haben könnten.

Es ist auch wichtig, die Schlussfolgerungen der Studie kritisch zu analysieren und zu prüfen, wie sie sich auf Ihr Thema beziehen. Gibt es stichhaltige Beweise für die aufgestellten Behauptungen? Gibt es Einschränkungen oder alternative Erklärungen, die in Betracht gezogen werden sollten?

Durch eine gründliche Überprüfung der Methodik jeder Studie können Sie sicherstellen, dass Ihre Literaturübersicht auf zuverlässigen und gültigen Informationen beruht. Dadurch wird die Glaubwürdigkeit Ihrer Studie insgesamt gestärkt und ihr Beitrag zum vorhandenen Wissen erhöht.

5. Bewerten Sie die Zuverlässigkeit der Daten
Nicht alle Sekundärquellen sind vergleichbar. Bevorzugen Sie daher Daten aus Fachzeitschriften, die einem Peer-Review-Verfahren unterzogen wurden, oder aus zuverlässigen Branchenberichten. Überprüfen Sie außerdem, ob die Quelle voreingenommen sein könnte oder ob womöglich Interessenkonflikte vorliegen. So stellen Sie sicher, dass Ihre Literaturübersicht auf zuverlässigen und objektiven Informationen beruht.

6. Wählen Sie einen systematischen Ansatz
Um Ihre Literatursuche effizienter und sorgfältiger zu gestalten, sollten Sie einen systematischen Ansatz wie PRISMA (Preferred Reporting Items for Systematic Reviews and Meta-Analyses) verwenden. PRISMA hilft Ihnen, Ihre Forschungsfrage klar zu definieren, präzise Ein- und Ausschlusskriterien festzulegen und eine strukturierte Methode für die Suche und das Sichten von Quellen anzuwenden.

Darüber hinaus hilft Ihnen die PICOT-Methode bei der Formulierung einer gezielten, beantwortbaren klinischen Frage oder Forschungsfrage. PICOT ist besonders in der Anfangsphase wertvoll, da es Ihre Suchstrategie leitet und einen Beitrag zum Gesamtkonzept Ihrer Studie leistet.

Durch die Kombination von PICOT und PRISMA stellen Sie sicher, dass Ihre Forschung gründlich und objektiv ist und sich leichter reproduzieren lässt. Dies fördert die Transparenz, erhöht die Zuverlässigkeit und führt zu einem sinnvollen Beitrag zu Ihrem Fachgebiet.

7. Nutzen Sie erweiterte Suchfunktionalitäten und -tools
Nutzen Sie die erweiterten Suchfunktionen in Recherchedatenbanken, wie boolesche Operatoren, Zitationsverfolgung und anpassbare Filter, um Ihre Ergebnisse zu verfeinern und relevante Literatur mit großer Genauigkeit zu finden. Plattformen wie EBSCOhost gehen sogar noch weiter und bieten Funktionalitäten wie „AI Insights“ und „Natural Language Search“, mit denen Sie neue Forschungsergebnisse noch schneller und intuitiver finden können.

8. Wenden Sie sich an Ihre Bibliothek
Bibliothekarinnen und Bibliothekare sind Expert:innen für die Navigation in komplexen Datenbanken und können bei der Literatursuche wertvolle Hinweise geben. Wenden Sie sich an eine:n Bibliothekar:in in Ihrer Institution, um mehr über spezialisierte Datenbanken für Ihr Fachgebiet und über Strategien zu erfahren, die Ihnen helfen, relevante Quellen für Ihre Forschung zu finden.

9. Zusammenarbeit mit verschiedenen Teams
Sorgen Sie für eine optimale Abstimmung und fördern Sie die funktionsübergreifende Zusammenarbeit, indem Sie Erkenntnisse mit verschiedenen Forschungs-, Aufsichts- und Produktteams teilen. Wählen Sie Forschungsplattformen, die die gemeinsame Nutzung von Volltextartikeln, den Export von Suchergebnissen oder die Speicherung der letzten Suchen ermöglichen. Diese Funktionalitäten tragen dazu bei, den Austauschprozess zu vereinfachen und eine kollaborative Forschungsumgebung zu fördern.

Beschleunigung der Forschung für die Zukunft

Die Sekundärforschung ist nicht mehr nur ein unterstützender Teil der Arzneimittelforschung, sondern ein unverzichtbarer Baustein für den Erfolg in einem hart umkämpften und komplexen Bereich. Mit dem Zugang zu umfassenden Tools können Forschende nun tiefere Einblicke gewinnen und die Lücke zwischen der ersten Hypothesenbildung und der klinischen Umsetzung schließen.

Sekundärforschung bringt in allen Phasen des Entwicklungsprozesses einen Mehrwert. Durch die Integration der richtigen Tools, Ressourcen und bewährten Verfahren wird sichergestellt, dass das volle Potenzial ausgeschöpft wird. Fachleute aus der Branche der Pharmazie und Biotechnologie, die über umfassende Sekundärdaten verfügen, sind besser in der Lage, Innovationen voranzutreiben, Zulassungserfolge zu erzielen und wirkungsvolle Behandlungen für ungedeckte medizinische Bedürfnisse zu entwickeln.

Benötigt Ihr Unternehmen Zugang zu zuverlässigen, peer-reviewten Artikeln als Grundlage für die Forschung? Dann sollten Sie die Recherchedatenbanken von EBSCO in Betracht ziehen. Geben Sie Ihrem Team die Möglichkeit, fundierte Entscheidungen zu treffen, indem Sie auf wissenschaftliche Literatur im Volltext zugreifen, die speziell auf die Biowissenschaften und die biomedizinischen Wissenschaften zugeschnitten ist.

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